Monitoring-Bericht für das Jahr 2021 veröffentlicht

Gegenüber dem vorangegangenen Jahr fällt die Anzahl der Angebote für alle Zielgruppen (Lernende, Lehrende, Multiplikatoren) deutlich geringer aus.

Dieser Rückgang ist darauf zurückzuführen, dass große Transferprojekte im Bereich der arbeitsorientierten Grundbildung im Jahr 2021 endeten, und die im Jahr 2021 neu bewilligten arbeits- und lebensweltorientierten Projekte in erster Linie auf die Entwicklung von nachhaltigen Strukturen und weniger auf die Entwicklung und Erprobung von neuen Angeboten zielen.

Auch die neu bewilligten Forschungsprojekte führen keine Angebote für die verschiedenen Zielgruppen durch. Darüber hinaus hat auch die in 2021 anhaltende Corona-Pandemie zu einem Rückgang der Teilnehmendenzahlen geführt.

Projekte decken zahlreiche Handlungsfelder ab

Die vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) im Jahr 2021 geförderten Projekte sind sowohl im Bereich der arbeitsorientierten als auch der lebensweltorientierten Alphabetisierung und Grundbildung angesiedelt. Darüber hinaus bezieht das Monitoring die Projekte im Förderschwerpunkt Forschung sowie Projekte zur Entwicklung und Erprobung von Lehr- und Lernmaterialien, zur Sensibilisierung der Öffentlichkeit sowie Forschungsprojekte mit ein. Die Projekte decken zahlreiche Handlungsfelder des Arbeitsprogramms der AlphaDekade ab, entwickeln innovative Lösungen und tragen somit maßgeblich zur Erreichung der Ziele der AlphaDekade bei.

Zentrale Ergebnisse des Monitorings der Projekte aus 2021 sind:

  • In 2021 wurden insgesamt 806 Angebote für gering literalisierte Erwachsene, Multiplikatorinnen und Multiplikatoren sowie Lehrkräfte im Bereich der Alphabetisierung und Grundbildung durchgeführt.
  • Die Lernangebote für gering literalisierte Erwachsene (284) verzeichneten insgesamt 2.027 Teilnehmende. Hier handelt es sich sowohl um arbeitsplatz- und tätigkeitsbezogene Lernangebote, die größtenteils in Betrieben durchgeführt wurden, als auch um Lernangebote zum Lesen, Schreiben und Rechnen oder zur Vermittlung weiterer Grundkompetenzen.
  • Die arbeitsplatzbezogenen Projekte haben mittlerweile mit 611 Betrieben eine feste Zusammenarbeit etabliert. Die Maßnahmen reichen von der Feststellung des Grundbildungsbedarfs über die Sensibilisierung von Führungskräften und Betriebsräten bis zur Entwicklung und Durchführung arbeitsplatzbezogener Lernangebote für gering literalisierte Beschäftigte im Betrieb.
  • Es wurden 2.891 Multiplikatorinnen und Multiplikatoren sensibilisiert und geschult, um gering literalisierte Erwachsene zu erkennen, sie anzusprechen und in Unterstützungs- und Lernangebote zu vermitteln. Hier handelt es sich – wie schon in den vorherigen beiden Jahren – mehrheitlich um Personen im Arbeitsumfeld gering literalisierter Erwachsener, also um Kolleginnen und Kollegen, Führungskräfte und Betriebs- und Personalräte. Die Zahl der erreichten Beraterinnen und Berater bei öffentlichen Institutionen und kirchlichen oder privaten sozialen Einrichtungen hat in dem Berichtsjahr gegenüber dem Vorjahr jedoch weiter zugenommen, so dass auch das soziale Umfeld von gering Literalisierten weiter erschlossen und sensibilisiert werden konnte.
  • Die Projekte trugen maßgeblich zur weiteren Professionalisierung des Bildungspersonals bei, indem sie größtenteils eigene Fortbildungskonzepte weiterentwickelt und verbreitet haben. Im Jahr 2021 wurden insgesamt 3.659 Lehrkräfte und ehrenamtliche Lernbegleiterinnen und -begleiter in 279 Qualifizierungsangeboten fortgebildet.
  • In 2021 wurden insgesamt 300 Produkte entwickelt, erprobt und verbreitet. Die Produkte umfassen Lehr- und Lernmaterialien für die lebenswelt- und arbeitsorientierte Alphabetisierungs- und Grundbildungsarbeit, Sensibilisierungs- und Beratungsmaterialien für Multiplikatoren, Schlüsselpersonen und mitwissendes Umfeld sowie Materialien für die Professionalisierung von Lehrkräften. Die Materialien werden in die Produktdatenbank Alphabetisierung und Grundbildung aufgenommen.