LEO 2018

Leben mit geringer Literalität

beendet , Forschung

Die LEO – Level-One Studie hat 2011 erstmals ein umfassendes Bild ergeben, wie viele Erwachsene in Deutschland Lese- und Schreibschwierigkeiten haben. Mit der Studie „LEO 2018 – Leben mit geringer Literalität“ wurde acht Jahre später genauer geklärt, wie sich geringe Lese- und Schreibkompetenz in Alltagssituationen auswirkt und vor welchen Herausforderungen gering literalisierte Erwachsene stehen.

Die Datenlage zum Alphabetisierungsbedarf weiter verbessert

Die LEO – Level-One Studie der Fakultät für Erziehungswissenschaften an der Universität Hamburg war zur Zeit ihrer Durchführung die größte und wichtigste repräsentative Studie zu Literalität im unteren Kompetenzbereich in Deutschland. Sie hat 2011 nicht nur beziffert, dass rund 7,5 Millionen Erwachsene von geringer Literalität betroffen sind – und damit deutlich mehr als erwartet. Die LEO-Studie hat erstmals auch die Ausprägung von geringer Literalität in den so genannten Alpha-Levels unterschieden sowie Ursachen beschrieben. Das hat es den Anbietern von Maßnahmen der Alphabetisierung und Grundbildung erleichtert, ihre Angebote noch besser auf ihre Zielgruppen zuzuschneiden.

Ein genaueres Bild bringt passende Angebote

Im Rahmen der AlphaDekade hat die Universität Hamburg die LEO-Studie wiederholt und thematisch deutlich erweitert. Die Follow-Up-Studie „LEO 2018 – Leben mit geringer Literalität“ hat erneut beschrieben, wie viele Menschen in Deutschland welchen Alpha-Levels zuzuordnen sind (6,2 Millionen gering literalisierte Erwachsene) und lieferte Erkenntnisse über Zusammenhänge von Literalität mit Alter, Geschlecht, Migrationshintergrund, Familien- und Erwerbsstatus sowie Schul- und Berufsbildung. Innovativ war die Erfassung von Daten über lese- und schreibbezogene Alltagspraktiken und zu Grundkompetenzen in den Domänen Digitalisierung, Finanzen, Gesundheit und Politik. Diese Domänen decken den aktuell diskutierten Grundbildungsbegriff in weiten Teilen ab.

Auf diese Art untersuchte die Studie, wie sich geringe Lese- und Schreibkompetenz und Grundbildung auf alltägliche und gesellschaftliche Teilhabechancen auswirkt. Als Aspekt von Vulnerabilität wurde insbesondere der kritische Umgang mit Informationen identifiziert. Öffentlichkeit und Bildungsanbieter erhielten so ein noch genaueres Bild von der Zielgruppe und können ihre Angebote hinsichtlich Art, Umfang, Umfeld, Methodik und Ansprache daraufhin anpassen.

7.200 Erwachsene befragt, Ergebnisse kommuniziert

Die LEO-Studie 2018 war ein quantitativ angelegtes Forschungsprojekt in Form einer groß angelegten Datenerhebung (Large-Scale-Assessment). Die Befragung von rund 7.200 deutschsprechenden Erwachsenen im Alter von 18 bis 64 Jahren bildete die methodische Basis der Studie. Größe und Auswahl der Stichprobe ließen den Rückschluss auf die Gesamtbevölkerung zu.

Die Untersuchung lief von April 2017 bis Ende Mai 2020. Die Feldphase des Projekts war von März bis September 2018. Erste Ergebnisse wurden im Mai 2019 auf der Jahrestagung der AlphaDekade vorgestellt. Die Ergebnisse der Studie wurden in folgenden Buchpublikationen veröffentlicht:

Ergebnisse des Projektes

Träger des Projektes

Universität Hamburg
Fakultät für Erziehungswissenschaft

Prof. Dr. Anke Grotlüschen

Von Melle Park 8
20146 Hamburg

E-Mail: anke.grotlueschen@uni-hamburg.de

Dr. Klaus Buddeberg

Von Melle Park 8
20146 Hamburg

E-Mail: klaus.buddeberg@uni-hamburg.de

Homepage: Website der Universität Hamburg