Lernen fürs Leben

Mehr Eigenständigkeit durch lebensweltorientierte Grundbildung

beendet , Lebensweltorientierte Grundbildung

  • Projektlaufzeit : 01. Januar 2019 bis 31. Dezember 2021

Menschen mit Grundbildungsbedarf haben oft eine doppelte Distanz zur Bildung: Zum einen fällt es ihnen schwer, eine Notwendigkeit zum Lernen zu erkennen. Zum anderen stellt der Gang in die Volkshochschule für sie eine hohe Hürde dar – sie nehmen Grundbildungsangebote deshalb kaum wahr. Diese doppelte Distanz hat das Projekt „Lernen fürs Leben“ in Baden-Württemberg überwunden.

Der Volkshochschulverband und die Caritas in Baden-Württemberg setzten dabei am Wunsch der meisten Menschen an, ein selbstbestimmtes Leben zu führen. Die Projektpartner nahmen sich vor, mit möglichst vielen lernungeübten Menschen Gründe zu finden, warum sich Bildung vielleicht doch für sie lohnt. Dafür wollte das Projekt die soziale Arbeit mit einer aufsuchenden Grundbildungsarbeit verzahnen.

Lernen beginnt bei dem Wunsch, ein selbstbestimmtes Leben zu führen

Über die sozialen Beratungsstellen der Caritas wie Schuldner-, Arbeitslosen- oder Familienberatung wurden die Menschen mit Grundbildungsbedarf angesprochen. Darüber hinaus existierte eine Vielzahl von sozialen Angeboten wie Koch- oder IT-Kurse, die oft im nachbarschaftlichen Kontext stattfanden. Hier gingen Menschen gemeinsam ihren Hobbys und dem Wunsch nach sozialen Kontakten nach. Auch hier lagen Anlässe, ins Lernen zu kommen. Anlässe konnten eine drohende oder tatsächliche Obdachlosigkeit, Schulden, Arbeitssuche, die Führerscheinprüfung, der Schulabschluss oder die Ausbildung sein. Aus dem Wunsch, ein selbstbestimmtes Leben zu führen, ließen sich in diesen Lebenssituationen individuelle Gründe für ein Lernen ableiten.

Angebote: Rezepte umrechnen, Lernwerkstätten besuchen

An sieben Standorten in Baden-Württemberg wurden modellhaft 14 unterschiedliche Lernangebote entwickelt und erprobt. Zum Teil ging es darum, bestehende Angebote um den Aspekt der Grundbildung zu erweitern. Wer einen Kochkurs gibt, könne etwa Rezeptangaben von vier auf sechs Personen umrechnen lassen oder Einkaufszettel gemeinsam mit der Gruppe schreiben. An passenden Orten sind aber auch festere Angebote entstanden, wie etwa Lerncafés oder Lernwerkstätten.

Das Projekt wurde wissenschaftlich begleitet. Die Erkenntnisse zu wiederkehrenden Lerngründen und erfolgreichen Lernangeboten werden am Ende des Projekts aufbereitet und sollen langfristig in Grundbildungsangebote der Volkshochschulen, der Caritas und anderer Trägern verankert werden.

Träger des Projektes

Volkshochschulverband Baden-Württemberg e.V.

Projektleitung

Katja Deigendesch

Raiffeisenstraße 14
70771 Leinfelden-Echterdingen

Telefon: 0711 75900-45

E-Mail: deigendesch@vhs-bw.de

Projektmanagement

Robert Janicki

Raiffeisenstraße 14
70771 Leinfelden-Echterdingen

Telefon: 0711 75900-23

E-Mail: janicki@vhs-bw.de